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Dörr BolyGuard 5.0

Dies ist meine dritte Wildkamera, nach erstens der Moultrie und zweitens dem Fehlkauf der DK50, eine Kamera ohne Namen, die ich deshalb China-Cam getauft habe.

Warum habe ich nicht einfach noch eine Moultrie erworben? Tja, in Deutschland werden die Teile als Luxusgüter gehandelt, weshalb ich meine in den USA bestellt und brav Mehrwertsteuer beim Zoll entrichtet habe. Die Bildqualität ist extrem gut, siehe mein entsprechender Bericht, aber leider fallen bei diesem Modell reihenweise die LCD-Displays aus und Ersatz ist in Deutschland nicht zu bekommen. Moultrie selbst antwortet nicht mal auf entsprechende Anfragen, obwohl das Problem dort bekannt ist (siehe deren Website). Wie auch immer, nach langem Suchen und noch längeren Preisvergleichen entschied ich mich für die Dörr BolyGuard 5.0 in camo.

Ich war zunächst überrascht, wie klein das Gerät ist. Der Hersteller hat offensichtlich von der Konkurrenz gelernt und diverse Designfehler von vornherein vermieden: Es gibt keine Klappen, Türen oder ähnliches, was mit endlich haltbaren Dichtungen wasserfest gemacht werden müsste, nein, ein simpler Schiebedeckel im Boden und schon bleibt das Wasser ausgesperrt. Die Bedienungselemente liegen komplett im Boden hinter dem Deckel. Wobei zu erwähnen ist, daß die sich auf Einschalter, SD-Karte (nicht mitgeliefert), Batterien (acht Stück AA) und den USB-Anschluß reduziert. Sämtliche Einstellungen werden über das mitgelieferte abgesetzte Bedienungsteil (mit LCD-Monitor!), welches über USB kommuniziert, erledigt.

Mit der Fernbedienung können Probefotos ausgelöst und die üblichen Einstellungen, wie Datum, Zeit, Auflösung (max. 5 Megapixel), Foto v. Video vorgenommen werden. Wenn alles zur Zufriedenheit läuft, schaltet man die Kamera aus, zieht das USB-Kabel heraus, schaltet die Kamera ein und schiebt den Deckel an seinen Platz.

Nach dem Einschalten geht die Kamera für einige Sekunden in den Testmodus, das heißt, sie blinkt nicht nur stumpf vor sich hin, sondern quittiert erkannte Bewegungen mit einem Aufblinken. So kann man sehr schön testen, ob die Empfindlichkeit richtig gewählt wurde.

Die Kamera läuft nun seit Monaten und hat bisher den zweiten Satz Batterien bekommen. Die Qualität der Bilder ist einwandfrei (siehe Beispiel rechts, durch Anklicken wird es in Originalgröße angezeigt) und auf Augenhöhe mit Moultrie. Ein kleines Manko hat der kleine Spion aber doch: im Video-Modus hängt sie sich gelegentlich auf und zerhämmert das Filesystem auf der Karte. Es kann aber auch an der Karte liegen, ich benutze 4GB SD-Karten (kein SDHC) und die liegen bekanntlich außerhalb der Spezifikationen.

Ich werde gelegentlich ein normale Karte im Video-Modus testen und dann berichten.

Fazit:

Meine beste Wildfalle. Die Batterien halten "ewig", die Fotos sind sowohl tagsüber (farbig) als auch nachts (schwarz-weiß) über jeden Zweifel erhaben. Genial ist das abgesetzte Bedienteil, welches Verrenkungen, Hand über's Display halten usw sicher vermeidet. Ich werde die Kamera bestimmt noch durch weitere ergänzen.

Anmerkung vom 6.Januar 2014

Leider scheint der Support für Dörr-Produkte von der Firma Moultrie zu kommen, auf Service-Anfragen wird nämlich grundsätzlich nicht geantwortet.

Das Motto der Firma Dörr ist vermutlich: Aus den Augen, aus dem Sinn!

Liebe Firma Dörr, das ist mir zu dürr!

Ich steige wieder auf Moultrie um, allerdings in Deutschland erworbene Ware und ohne obskure LCD-Displays...